Die Wiederverwertung von Abfallstoffen als erneute Rohstoffquelle ist als sogenanntes „Recycling“ bereits seit mehreren Jahrzehnten ein gängiger Vorgang. Mit Hilfe der Wiederaufbereitung konnten bereits riesige Mengen Rohstoffe eingespart werden. Noch lange nicht so alt ist der Begiff des „Upcycling„, der ein Verfahren beschreibt, bei dem Abfallprodukte in neue und vor allem höherwertige Gegenstände umgewandelt werden. So wie etwa das Kölner Label Feuerwear aus gebrauchten Feuerwehrschläuchen neue Taschen und Accessoires wie Portemonaies oder Hüllen für Smartphones und Tablets herstellt. Um die Nachhaltigkeit des Upcyclings genauer zu untersuchen und die Produktion weiter zu optimieren hatte das Unternehmen den TÜV Rheinland dazu beauftragt, ihm eine Ökobilanz zu erstellen.
Klar ist, dass die Wiederverwertung der gebrauchten Feuerwehrschläuche und Recyclingplane aus der Automobilindustrie einen positiven Effekt auf die Umwelt hat, da Müll vermieden und Ressourcen geschont werden. Zudem beweist Feuerwear aber auch, dass ökologisches Handeln auch öknomisch sinnvoll sein kann. Längst sind die Taschen und Accessoires Kult und pro Jahr werden mittlerweile mehr als 40.000 Produkte in alle Welt verkauft. Von Beginn an ging es den beiden Brüdern und Gründern dabei darum, so nachhaltig wie möglich zu handeln. Die bloße Recycling-Idee ist den Brüdern Klüsener nicht genug: „Wir versuchen überall so nachhaltig zu agieren, wie es uns möglich ist. Am Anfang haben wir uns den Themen gewidmet, die uns logisch erschienen„, sagt Martin Klüsener.
Neben der Verwendung von ausgemusterten Produkten als Basis lag es für sie zudem nahe, die Schläuche mit einem umweltverträglichen Waschmittel aus nachwachsenden Rohstoffen zu reinigen, Ökostrom von Greenpeace Energy zu beziehen und unvermeidbare CO2-Emissionen via atmosfair auszugleichen. Die Ökobilanz hat den Klüsener-Brüdern Ansatzpunkte aufgezeigt, wie etwa die verwändeten Bänder oder Reißverschlüsse, die nicht als Abfallprodukte erhältlich sind und somit als neue Komponenten eingekauft oder gefertigt werden müssen. Möglichst umweltfreundliche Alternativen könnten in Zukunft hier einen weiteren positiven Effekt bewirken. Eine Komponente durch eine andere zu ersetzen ist dabei nicht leicht: Neben der Neubewertung auf den Umwelteinfluss eines alternativen Materials muss dieses auch den hohen Qualitätsansprüchen von Feuerwear gerecht werden. Das Team von Feuerwear wird dabei aber sicher nicht locker lassen, so wie auch die Feuerwehr erst zufrieden ist, wenn der Brand gelöscht ist.